Gute digitale Veranstaltungen sind eine Herausforderung. Einmal erkannt, lassen sich die Besonderheiten in Stärken verwandeln:
- Die Wahrnehmung: Im Konferenzsaal sehen wir die Bühne, die anderen Teilnehmer*innen, die Technik, die Scheinwerfer – wir haben ein Gefühl für den Raum. Vom digitalen Event sehen wir nur die Bühne und ggf. einen Chat.
- Die Umgebung: Der Raum vor der Bühne ist beim digitalen Event kein gemeinsamer mehr, daher fehlt die Verbundenheit.
- Die Aufmerksamkeit: Die Aufmerksamkeitsspanne im Digitalen ist viel kürzer als im analogen, zusätzlich ist die Ablenkung durch E-Mails, Telefonnachrichten, Personen im Raum u. ä. viel höher.
- Das (Nicht-)Mitmachen: Die Zurückhaltung bei digitalen Workshops, Meetings und Konferenzen ist höher als vor Ort, es gibt im Vergleich weniger Fragen und Rückmeldungen.
Egal ob kurzes Webseminar, digitales Training oder Onlinekonferenz – für jede einzelne Session frage ich mich als Veranstalterin immer wieder: schaffe ich ausreichend Orientierung? Lasse ich alle Teilnehmer*innen ankommen? Habe ich verbindende Rituale etabliert, verschaffe ich den Teilnehmenden ausreichend Impulse für Seh-, Hör- und Tastsinn? Sind die Möglichkeiten für eine Beteiligung niederschwellig? Aktiviere ich alle ausreichend?
Als Veranstalter*innen und Moderator*innen ist uns eines immer bewusst: Das Ende des Meetings ist für die Teilnehmer*innen nur einen Klick weit entfernt.